NFL in Frankfurt: Ohne Taylor Swift – Chiefs schlagen Dolphins

Die Kansas City Chiefs gewannen ihr Spiel im Frankfurter Stadion. In Abwesenheit von Glücksbringer Taylor Swift mussten andere für den Sieg sorgen.

Aus Frankfurt berichtet Jens Bistritschan

Es war ein hartes Stück Arbeit. Und erst eine Minute vor Schluss konnten sich die Kansas City Chiefs sicher sein, dass sie ihr "Heimspiel" in Deutschland gewonnen hatten. Mit 21:14 (7:0, 14:0, 0:14, 0:0) besiegte der amtierende Super-Bowl-Champion vor 50.026 Zuschauern die Miami Dolphins – und das auch ohne Taylor Swift, die seit einiger Zeit mit Travis Kelce von den Chiefs liiert sein soll und bereits einige seiner Spiele besucht hatte. Bis zum Anpfiff war spekuliert worden, ob der Superstar auch nach Frankfurt kommt. Sie erwies sich bislang als Glücksbringer: Mit Swift im Stadion hatten die Chiefs alle vier Partien gewonnen.

Ohne den Musik-Superstar mussten die Spieler also selbst den Sieg erkämpfen. So war es vor allem ein Mannschaftsteil, der dafür sorgte, dass Kelce mit seiner berühmten Liebsten einen weiteren Triumph feiern kann, wenn er sie schon bald wiedersieht.

Defensive bremst explosiven Dolphins-Angriff

Beeindrucken die Chiefs sonst häufig mit ihrer Offensive um Star-Quarterback Patrick Mahomes und eben Travis Kelce, war es in Frankfurt vor allem die Verteidigung, die den Sieg ermöglichte. Sie hielt den Angriff der Dolphins bei gerade einmal 14 Punkten. In den acht Partien vorher hatte Miami im Schnitt etwas mehr als 35 Punkte angehäuft.

Das Sahnehäubchen war der Touchdown, den die Defense kurz vor der Halbzeitpause erzielte. Trent McDuffie schlug den Ball aus den Händen von Tyreek Hill, nachdem der Miami-Spieler einen kurzen Pass seines Quarterbacks Tua Tagovaiola gefangen hatte. Mike Edwards eroberte den freien Ball für die Chiefs, lief ein paar Yards Richtung gegnerische Endzone und warf den Ball rückwärts zu Bryan Cook, der die restlichen 59 Yards zum Touchdown überbrückte.

Miami kommt nochmal zurück

Nach dem fälligen Extrapunkt führte Kansas City zur Halbzeit mit 21:0. Zuvor hatten Rashee Rice und Jerrick McKinnon jeweils nach einem Pass von Quarterback Patrick Mahomes einen Touchdown erzielt. "Was für eine erste Halbzeit war das denn. Das geht nicht besser", lobte Chiefs-Cheftrainer Andy Reid nach der Partie – wohl wissend, dass die Angriffsbemühungen danach "ins Stottern" gerieten.

Plötzlich war Miami da. Ein Touchdown-Pass von Tagovailoa auf Cedrick Wilson und ein Lauf von Raheem Mostert machten die Partie noch einmal spannend. 63 Sekunden vor Schluss hatte sich Miami dann erneut bis auf 31 Yards an die gegnerische Endzone vorgekämpft. Doch ein missglückter Snap beendete den Comeback-Versuch des Teams aus Florida.

Können die Dolphins auch starke Gegner schlagen?

Es war die dritte Niederlage der Dolphins im neunten Saisonspiel. Alle sechs Erfolge fuhr das Team gegen Gegner ein, die derzeit eine negative Bilanz vorweisen können. Die drei Niederlagen setzte es gegen Mannschaften, die ihrerseits mehr Erfolge als Misserfolge auf dem Konto haben.

Darauf angesprochen, dass seine Schützlinge nicht gegen die guten Teams der Liga gewinnen könnten, sagte Cheftrainer Mike McDaniel, dass diese Einschätzung zum jetzigen Zeitpunkt "sicherlich fair" sei. "Wir müssen uns den Respekt verdienen." Zugleich wollte er die Erfolge gegen vermeintlich schwächere Teams nicht unterbewertet wissen. "Es ist hart, in dieser Liga zu gewinnen. Keinen Sieg soll man für gegeben hinnehmen."

Kelce und Swift bald wieder vereint

Beide Teams haben am kommenden Wochenende spielfrei. Für Kansas City (jetzt 7 Siege bei zwei Niederlagen) steht danach die Partie mit den Philadelphia Eagles ins Haus. Es ist die Neuauflage des vergangenen Super Bowls. Die Eagles haben in dieser Saison bislang nur eine Begegnung verloren – und werden damit zum ultimativen Härtetest für die Chiefs.

Kelce, der in Abwesenheit seiner Freundin mit nur drei gefangenen Pässen für 14 Yards Raumgewinn deutlich unter seinen Durchschnittswerten in dieser Saison blieb, hat bereits angekündigt, die Zeit zu nutzen, um nach Buenos Aires zu fliegen. Dort gibt Swift ab dem 9. November die nächsten drei Konzerte auf ihrer Welttour.